Adelheid Windmöller-Stiftung zeichnet MINT-Projekte aus

Preisträger 2024/25 kommen aus
Lengerich, Saerbeck und Hagen a.T.W.

Wenn der smarte Briefkasten mich übers Handy informiert, dass der Briefträger Post eingeworfen hat, der Landwirt in Hohne aktuelle Daten über die Bodenfeuchtigkeit seines Maisfeldes erhält oder der Schulhof zum Physiklabor zum Mitmachen wird – dann sind pfiffige Schülerinnen und Schüler nicht weit. Diese und andere spannende Ideen wurden beim Wettbewerb um den Schülerpreis der Adelheid Windmöller-Stiftung präsentiert. Über das Preisgeld von jeweils 2.500 Euro können sich die Teams von der Gesamtschule Lengerich/Tecklenburg, der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule Saerbeck und der Oberschule Hagen a.T.W. freuen.

Vor rund 80 Gästen, unter ihnen auch Lengerich Bürgermeister Wilhelm Möhrke, und einer fünfköpfigen Jury waren Teams von insgesamt fünf Schulen am Start. Leider nur fünf Schulen, wie Elisabeth Braumann, Geschäftsführender Vorstand der Adelheid Windmöller-Stiftung, in ihrer Begrüßung sagte. Sie verschwieg nicht, dass man sich eine größere Beteiligung gewünscht hätte, um dann die besondere Bedeutung des Wettbewerbs für die Schülerinnen und Schüler zu betonen. „Die Erfahrungen, die ihr heute macht, sind von unschätzbarem Wert. Ihr lernt, wie man vor anderen spricht, wie man seine Gedanken klar und überzeugend vermittelt und wie man konstruktives Feedback annimmt. Diese Fähigkeiten sind nicht nur für die Schule wichtig, sondern werden euch auch in eurem späteren Leben helfen.“

Beim Rückblick auf die eigene Schulzeit erinnert sich vermutlich jeder daran, wie viel spannender – und häufig auch nachhaltiger – es war, anhand von Experimenten und eigenen Versuchen zu lernen als 30 Seiten in einem Buch zu lesen oder Arbeitsblätter zu bearbeiten. Diese Erkenntnis spiegelte sich auch in den vorgestellten Projektideen wider, die die Schülerinnen und Schüler in Kurzvorträgen vorstellten.

Beobachten, forschen, ausprobieren, neugierig sein, gemeinsam Erfahrungen sammeln – so macht Lernen Spaß und so entstehen tolle Ideen.

Davon konnte sich auch die Jury – Petra Mädel von der IHK Nord Westfalen, Christian Holterhues von der Wirtschaftsförderungs- und -entwicklungsgesellschaft Kreis Steinfurt (WeST), Benjamin Kinski, Ausbilder bei der W&H Academy, sowie Elisabeth Braumann und Florian Günther vom Stiftungsvorstand – überzeugen. Bewertet wurden die Projektideen mit einem Punktesystem nach den Kriterien Anspruch, MINT-Bezug, Aufwand, Nachhaltigkeit, Originalität und Präsentation.

Nach Auswertung der Punkte standen dann die drei Preisträger 2024/25 fest:

  • Das Schülerteam aus der Jahrgangsstufe 5 der Gesamtschule Lengerich/Tecklenburg wird ausgezeichnet für das Projekt „Ein kleines Ökosystem im Klassenzimmer“. Bei diesem Projekt, das in allen 5. Klassen parallel durchgeführt werden soll, soll in jeder Klasse ein Aquarium oder Terrarium aufgestellt werden, in denen in einer Langzeituntersuchung z.B. das Wachstum von Pflanzen oder kleinen Tieren beobachtet werden kann. Idealerweise sollen die Terrarien bis zur Klasse 10 für den naturwissenschaftlichen Unterricht genutzt werden können.
  • Schülerinnen und Schüler der MINT-Klassen 8 und 10 der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule überzeugten die Jury mit dem Wind- und Energiekoffer MINTiG, einem interessenübergreifenden Projekt, das in Kooperation mit den Grundschulen im Einzugsgebiet des MKG durchgeführt wird. Hierbei gehen Schülerinnen und Schüler des MKG in die Grundschulen und übernehmen quasi eine Lehreinheit zum Thema Wind und Energie. In dem Koffer befinden sich Materialien für die Durchführung von Versuchen, die den Grundschülern grundlegendes Wissen vermitteln und Spaß an Naturwissenschaften wecken.
  • „Physik besteht nicht nur aus Formeln“ – das möchte das Schülerteam aus der Klasse 9G1 des gymnasialen Zweigs der Oberschule Hagen mit seinem Projekt „Physik-Erlebnispfad“ unter Beweis stellen. Der Schulhof wird zum Physiklabor zum Mitmachen – durch Experimente zum Mitmachen im Stile eines Trimm-dich-Pfads werden die Wirkungen der Physik erlebbar und verständlich. So sollen Schülerinnen und Schüler die Erfahrung machen, dass Physik alles andere als ein „trockenes“ Fach ist.

Anerkennungspreise vergeben

Nachdem in diesem Jahr die teilnehmenden Schülerteams von der Punktebewertung her extrem nah beieinander lagen, hat die Jury spontan entschieden, zusätzlich zwei Anerkennungspreise zu vergeben. Mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 Euro wurden ausgezeichnet:

  • das Team der Jahrgangsstufen 9 und EF des Hannah-Arendt-Gymnasiums Lengerich für das Projekt „Erfassung von Regenmengen und Ermittlung der Bodenfeuchte am Südhang des Teutoburger Waldes“ und
  • das Team der Klassen 8 und 9 der Anne-Frank-Realschule aus Greven für das Projekt „Smart Living Lab – weg vom Schalter hin zur Automatisierung“.

Der Schülerpreis der Adelheid Windmöller-Stiftung ist seinerzeit ausgeschrieben worden, um Initiativen und Ideen an Schulen zu unterstützen und mit dem Preisgeld Anschaffungen zu finanzieren, die aus dem regulären Schuletat nicht zu bezahlen sind. Dies sollte aber nicht auf der Basis einer reinen Spende geschehen, sondern nach dem Prinzip „Fordern und Fördern“, d.h. zunächst sind die Schulen gefordert. „Mit der Vergabe der Anerkennungspreise wird nicht der Wettbewerbsgedanke außer Kraft gesetzt“, betont Elisabeth Braumann, „sondern die Stiftung möchte auf diese Weise dazu beitragen, dass gute Ideen unterstützt und realisiert werden können.“

Der Preis der Adelheid Windmöller-Stiftung für ausgezeichnete MINT-Projekte wurde 2016 erstmals durchgeführt und richtet sich an weiterführende Schulen in Lengerich und der näheren Umgebung. In einer zunehmend digitalisierten Welt sind Kenntnisse in MINT-Fächern unerlässlich. Sie fördern kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und analytisches Denken. Zudem ist MINT-Bildung wichtig, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel, Gesundheitsfragen und technologische Entwicklungen zu bewältigen.

Schülerpreis 2024/25 – Preisträger und Jury

Adelheid Windmöller Stiftung

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